Samsung Galaxy Z Flip 3 5G im Test: So geht Foldable - CURVED.de (2024)

Mit dem Galaxy Fold 5G hat Samsung 2019 die Foldable-Ära angestoßen. Oder es zumindest versucht. Denn die ersten Gehversuche dieses biegsamen Smartphones waren eher wenig beeindruckend und ein großer Käufersturm blieb aus. Die Entwicklung der neuen Modelle schritt aber rasch voran, so dass wir uns nun die Frage stellen: Ist das Samsung Galaxy Z Flip 3 5G endlich das Foldable für den Massenmarkt?

Inhaltsverzeichnis

  • Design und Ersteindruck: So muss sich ein Foldable anfühlen
  • Schön und erstaunlich stabil: Das Display
  • Ordentlich Power mit Oberklasse-Chipsatz
  • So schnell macht das Z Flip 3 schlapp
  • Software fürs Falten optimiert
  • Kamera leider ohne Wow-Effekt
  • Warum sich das Galaxy Z Flip 3 (nicht) lohnt

Wer bei der gemeinsamen Runde mit Freunden ein Foldable aus der Tasche zieht, der kann mit Neugierde und teils erstaunten Blicken rechnen. Das Gerät wandert dann einmal um den Tisch, damit jeder einmal dieses futuristisch wirkende Stück Technik bewundern kann. Solch eine Anziehungskraft geht von keinem anderen aktuellen Smartphone aus, egal ob neues iPhone oder Samsung-Handy (hier mit Vertrag). Dann folgt aber schon nach kurzer Zeit oft die etwas ernüchternde Frage: "Lohnt sich das denn?" Und bisher war die bestmögliche Antwort darauf ein halbherziges "Naja, vielleicht…". Aber ist es das Samsung Galaxy Z Flip 3 5G (hier mit Vertrag), welches endliche eine klare Empfehlung verdient hat? Findet es in unserem Test heraus.

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Design und Ersteindruck: So muss sich ein Foldable anfühlen

Eins vorweg: Wer sich sein Handy nur nach den besten Specs aussucht, der braucht hier schon nicht mehr weiterlesen. Der Grund sich für ein Foldable zu entscheiden liegt im Design und dem Formfaktor, die reine Hardware-Leistung bieten auch günstigere gewöhnliche Smartphones. Da ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass Samsung gerade das Design des Z Flips mit dieser Neuauflage verändert und optimiert hat.

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Größentechnisch hat sich zum Vorgänger nicht besonders viel getan. Insgesamt konnte Samsung zwar in praktisch allen Dimensionen ein paar Millimeter einsparen, beim Gefühl in der Hand macht dies aber keinen Unterschied. Auffällig ist hingegen das neue Zwei-Ton-Finish auf der Außenseite. Das sieht nicht nur echt schick aus, sondern erfüllt auch den zusätzlichen Zweck genug Platz für ein ordentliches zweites Display mitzubringen. Während beim Galaxy Z Flip das äußere Display kaum mehr als ein Feigenblatt für die Schwächen des Handys war, ist der zweite Bildschirm beim Flip 3 nun durchaus praktisch. Hier könnt ihr euch Uhrzeit, das Wetter, Benachrichtigungen, eure Musiksteuerung und weitere Widgets anzeigen lassen. Für all jene, die diese Funktionen nicht per Smartwatch am Handgelenk tragen, ist das zweite Display sehr nützlich. Außerdem kann der Bildschirm als Sucher verwendet werden, wodurch ihr einfach Selfies mit der Hauptkamera aufnehmen könnt. Das ist auch zu empfehlen, da die beiden äußeren Objektive deutlich bessere Ergebnisse als die innenliegende Kamera erzielen. Aber dazu später mehr.

Im zusammengeklappten Zustand ist das Z Flip 3 schön klein und verschwindet gut in der Hosentasche. Gerade wenn eure Taschen nicht besonders tief sind, ist dies ein Segen. Wo aktuelle Smartphones gerne mal ein wenig aus der Hose herausgucken, versteckt sich das Z Flip 3 gut in der Kleidung. Auch die Dicke von etwa 17 mm habe ich noch als recht angenehm empfunden. Allerdings ist das Handy immer einen kleinen Spalt geöffnet, wodurch kleine Partikel aus der Hosentasche zwischen das Display gelangen können. Das Z Flip 3 ist also kein Handy für den Strandausflug, auch wenn es das erste Foldable mit IP-Zertifizierung ist.

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Samsung betont auch gerne das Rating nach IPX8, womit das Gerät also genauso wasserdicht wie andere aktuelle Flaggschiffe ist. Regen, Spritzwasser und im schlimmsten Fall der Sturz ins Wasser sollten euch also in Zukunft auch mit dem Flip keine Angst mehr machen. Das ist aber nichts weiter als längst etablierter Flaggschiff-Standard, der sich auch schon in vielen Geräten der Mittelklasse findet. Von daher hält sich meine Begeisterung für dieses Feature in Grenzen.

Galaxy Z Flip 3 macht ein langes Gesicht

Aufgeklappt ist das Galaxy Z Flip 3 fast ein ganz gewöhnliches Smartphone. Durch die Höhe von 166 mm ist es dabei ungefähr genauso hoch wie mein Daily Driver, ein Sony Xperia 1 II. Das Sony-Handy nutzt das 21:9-Format und auch Samsung kommt recht nah an dieses Verhältnis heran. Im Vergleich zu Geräten wie dem Galaxy S21 ist das Z Flip 3 damit ziemlich lang und das obere Ende des Touchscreens so nur schwer mit einer Hand zu erreichen. An diesen Umstand habe ich mich schon durch mein Alltagshandy gewöhnt, er könnte aber gerade zu Beginn zu Bedienungsschwierigkeiten führen. Gerade Menschen mit kleinen Händen haben hier dann das Nachsehen. Etwas ironisch: Zusammengeklappt perfekt für die Frauen-Jeans, aufgeklappt wie gemacht für Männer-Pranken.

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Bei aller Liebe für das neue Design geht mir dann doch Eines auf die Nerven: Der Fingerabdrucksensor. Nicht wegen der Zuverlässigkeit, hier gibt es beim kapazitiven Sensor nichts zu meckern. Auch die Geschwindigkeit lässt nichts zu wünschen übrig. Aber die Platzierung ist leider etwas daneben. Nehme ich das Galaxy Z Flip 3 in die Hand, dann ruht mein Daumen ungefähr auf Höhe des Scharniers und damit ein kleines Stück unter dem Sensor. Um das Telefon zu entsperren muss ich nun also meinen Daumen strecken und meinen Griff vom Handy etwas lösen, oder gleich das Gerät komplett umgreifen. Bei meinem Sony Xperia 1 II liegt der Fingerabdrucksensor passenderweise genau mittig, was natürlich technisch beim Z Flip 3 nicht möglich ist.

Schön und erstaunlich stabil: Das Display

Bei der Bedienung des Hauptdisplays fällt zuerst der Umstand auf, dass die Oberfläche hier nicht aus Glas besteht. Wer von einem "Standard-Smartphone" aufs Foldable wechselt, muss sich erst mit dem neuen Gefühl unter den Fingerspitzen anfreunden. Ein großes Problem von faltbaren Smartphones sind Kratzer und Dellen im weichen Display. Um dem entgegenzusteuern, gibt es von Samsung ab Werk einen Schutzfilm. Dieser bedeckt fast die gesamte Bildschirmfläche, bis auf eine Aussparung für die Frontkamera. Und zumindest den alltäglichen Feinden ist die Folie gewachsen. Selbst mit etwas Kraft hinterlassen Fingernägel keine Spuren, wie es beim ersten Z Flip noch der Fall war. Spitze und metallene Gegenstände solltet ihr allerdings am besten trotzdem vom Gerät fernhalten. Zusammengeklappt ist es aber kein Problem, wenn das Gerät mal zusammen mit den Schlüsseln in der Hosentasche landet.

Die rein technischen Daten des flexiblen OLEDs unterscheiden sich praktisch nicht vom Vorgänger. Euch steht hier ein 6,7 Zoll großes AMOLED-Display zur Verfügung, welches eine maximale Auflösung von 1080 x 2640 Pixeln erreicht. Neu ist hier nur die maximale Bildwiederholrate von 120 Hertz, mit der die Bedienung butterweich läuft. Hier bietet Samsung die Wahl zwischen adaptiver Bildrate mit bis zu 120 Hz und dem stromsparenden Standard-Modus mit 60 Hz. Aufgrund des etwas unterdimensionierten Akkus sind dabei die 60 Hz durchaus zu empfehlen.

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Ansonsten ist das Display Samsung-typisch. Typisch brillant eben. Samsung liefert in diesem Bereich einfach Top-Qualität, von der auch das Z Flip 3 profitiert. Die Farben leuchten im Standard-Modus, hier könnt ihr aber auch per Software noch nachregulieren. In puncto Helligkeit gibt es nichts zu meckern, auch direkt in der Sonne ist das Display noch sehr gut ablesbar. Der Falz in der Mitte verschwindet bei der frontalen Ansicht, hält man das Flip allerdings etwas gegen das Licht, dann ist die Knickstelle doch noch sehr gut zu erkennen. Auch erfühlen lässt sich der Knick, das stört aber bei der Bedienung nicht.

Ordentlich Power mit Oberklasse-Chipsatz

Im Inneren des Galaxy Z Flip 3 steckt Qualcomms Snapdragon 888, unterstützt von 8 GB RAM. Und das merkt man auch. Ihr könnt von diesem Foldable dieselbe Leistung erwarten, die auch jedes andere Android-Flaggschiff aus 2021 auf den Schirm bringt. Zwar gibt es durchaus ein paar Handys mit mehr Arbeitsspeicher, aber dieser Umstand macht üblicherweise keinen Unterschied. Im synthetischen Benchmark von GeekBench erreicht das Gerät in unserem Test einen Multi-Core-Wert von 3326, womit es sogar vor dem Galaxy S21 Ultra landet. Zum Flaggschiff-Preis liefert das Z Flip also Flaggschiff-Performance – das passt!

Spiele zocken ist auf dem länglichen Display vielleicht etwas ungewohnt, aber von der Leistung her gibt es hier kein Problem. Aktuelle Titel wie Wild Rift oder Call of Duty Mobile laufen flüssig mit 60 fps. Im Test des Galaxy Z Flip 3 fiel uns allerdings auf, dass die Wärmeentwicklung des Chipsatzes recht hoch war. Besonders beim Rennspiel Asphalt 9 war die Rückseite schon nach sehr kurzer Zeit unangenehm warm. Diese Wärmeentwicklung konnten wir bisher bei noch keinem anderen Telefon mit Snapdragon 888 beobachten, möglicherweise kann das Z Flip die Hitze also nicht ganz so gut ableiten. Probleme gibt es dadurch allerdings keine, auch nach einer guten halben Stunde Spielzeit lief das Game flüssig wie in der ersten Minute.

Wer sich etwas mit Technik auskennt, der weiß aber: Wo es warm wird, geht Energie verloren. Und das ist leider ein Punkt, den sich das Galaxy Z Flip 3 eigentlich nicht leisten kann.

So schnell macht das Z Flip 3 schlapp

Mit gerade einmal 3300 mAh liegt die Akkukapazität des Z Flip 3 deutlich unter dem Durchschnitt bei Android-Smartphones. Geschuldet ist dies vermutlich der Bauart, neben dem Scharnier passt einfach weniger Akku ins kleine Gehäuse des Foldables. Und dort wo Apple durch fein abgestimmte Software noch ordentlich Laufzeit aus kleinen Akkus zieht, versagt das Z Flip 3 leider auf ganzer Linie. Klar ist hier viel vom Nutzerverhalten abhängig, aber ich konnte kaum einen Tag überbrücken, ohne dass ich das Handy nachgeladen habe. Mit 60 Hz, Dark Mode und spärlicher Nutzung bringt euch das Smartphone möglicherweise bis zum Abend, für ein Flaggschiff reicht das aber einfach nicht aus.

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Ganz untätig ist die Software allerdings nicht und One UI 3.1 lernt schon nach recht kurzer Zeit das Nutzerverhalten und optimiert den Akkubedarf. So ist die Laufzeit nach der ersten Woche schon etwas besser, aber einen Ausdauer-Champion macht niemand aus diesem Smartphone. Da ist es noch einmal besonders ärgerlich, dass Samsung auch bei seinen Foldables auf die Zugabe eines Ladeadapters verzichtet. Was für die Umwelt toll ist, bedeutet für euch, dass ihr ein zusätzliches Schnelllade-Netzteil kaufen könnt.

Das Aufladen geht dafür aber einigermaßen fix, wobei die maximale Leistung von 15 Watt nicht der Grund dafür sein dürfte. Ein kleiner Akku muss einfach logischerweise nicht so lange laden, wie die größeren Geschwister. Von null auf hundert geht es hier in ca. anderthalb Stunden, wenn man mit voller Leistung lädt. Kabellos geht es mit 10 Watt etwas langsamer und zu guter Letzt lädt auch das Z Flip 3 eure anderen Geräte mit bis zu 4,5 Watt über Reverse Wireless Charging. Aufgrund des kleinen Akkus ist es aber nicht zu empfehlen, noch weitere Geräte durch das Handy zu laden.

Software fürs Falten optimiert

Auch hier gibt hat Samsung keine Überraschungen mit an Bord. Vorinstalliert ist One UI 3.1, darunter liegt Android 11. Wie inzwischen üblich verspricht Samsung drei Jahre lang Updates, so habt ihr von eurem Foldable hoffentlich lange etwas. Zumindest solange die Hardware auch hält.

Wie auch bei anderen Samsung-Handys ist die Benutzeroberfläche recht angenehm gestaltet mit einigen Samsung-eigenen Anpassungen. Komplett reines Android, wie ich es bevorzuge, bekommt ihr hier zwar nicht, dafür ist One UI aber aufgeräumt und intuitiv zu bedienen. Mit Bloatware im klassischen Sinne braucht ihr euch nicht rumzuärgern, vorinstalliert sind neben den Google-Diensten allerdings auch einige Samsung-Apps und Programme der Microsoft-Suite. Leider lassen sich vorinstallierte Dienste nicht restlos deinstallieren, sondern nur deaktivieren.

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Ein Foldable-Only-Feature ist der Flexmodus, bei dem ihr das Handy halb öffnen und abstellen könnt. Das Scharnier hält das Display in seiner Position und es bilden sich im Grunde zwei voneinander unabhängige kleinere Bildschirme. Oben ist dann zum Beispiel das ausgewählte Bild zu sehen, während ihr unten weiter durch die Galerie wischt. Oder YouTube spielt oben ein Video ab, während unten die Kommentare zu lesen sind. Leider unterstützen nur sehr wenige Programme das Feature nativ und selbst wenn dies der Fall ist, scheint der Nutzen doch eher fragwürdig. Beim Videocalling kann diese Funktion vielleicht noch das Stativ ersetzen, aber das erscheint mir doch ein eher begrenzter Anwendungsbereich zu sein. Wirklich überzeugen kann der Flexmodus so nicht.

Eine Verbesserung zum Vorgänger dürfen wir nicht unerwähnt lassen: Samsung hat die Lautsprecher auf Stereo aufgerüstet. So kann man mit dem Z Flip 3 durchaus mal ein YouTube-Video anschmeißen oder etwas Hintergrundmusik abspielen. Klar, wer sich voll auf die Musik konzentrieren möchte, der sollte sich Kopfhörer aufsetzen, aber bis auf die schwachen Bässe machen die integrierten Lautsprecher eine gute Figur. Einen Klinkenausgang gibt es übrigens wieder nicht, ihr müsst also mit Bluetooth oder dem gefürchteten Dongle leben.

Kamera leider ohne Wow-Effekt

Das Galaxy Z Flip 3 spricht durch Design und Marketing klar ein stilbewusstes Publikum an. Und was möchten solche Leute sicher gerne hin und wieder tun? Fotos schießen, natürlich. Daher hat Samsung hier sicher richtig ordentliche Kamera-Hardware im Einsatz, oder? Nun, ganz so ist es leider nicht.

Das Galaxy Z Flip 3 setzt auf eine Dual-Kamera, bei der beide Objektive jeweils eine Auflösung von 12 Megapixeln bieten. Als Hauptlinse kommt ein 27-mm-Weitwinkel zum Einsatz, weiter gibt es noch ein Ultraweitwinkelobjektiv mit einem Sichtfeld von 123 Grad. Das klingt erstaunlich bekannt, denn exakt diese Spezifikationen finden sich auch beim ersten Z Flip. Das ist erstmal nicht verkehrt, einen großen Qualitätssprung dürft ihr allerdings hier nicht erwarten.

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Trotz der etwas ernüchternden Hardware ist das Z Flip 3 kompetent, wenn es um gute Fotos geht. Wer schnell einen Schnappschuss macht, der bekommt satte Farben, gute Kontraste und ordentlich Dynamikumfang geboten. Allerdings findet sich hier nichts, bei dem das Handy besonders hervorsticht. Eher ist es so, dass man sich durch den fehlenden Zoom etwas eingeschränkt bei der Nutzung fühlt. Digital lässt sich der Bildausschnitt zwar vergrößern, aber schon ab dem vierfachen Zoom sind die Fotos deutlich zu schlecht aufgelöst.

Die Ultraweitwinkelkamera ist ähnlich unspektakulär, wenngleich sie bei gutem Licht einige schöne Fotos ermöglicht. Aber für diese Kamera-Performance muss niemand zum Foldable greifen. Selbst das Galaxy S21 aus eigenem Hause bietet hier für weniger Geld einfach mehr. Da hilft dem Z Flip auch nicht der Party-Trick des Flexmodus. Wenn es eine geeignete Unterlage gibt, dann spart man sich durch das Scharnier ein Stativ, aber auch hier ist dieser Verwendungszweck wieder sehr begrenzt.

Selfie-König Galaxy Z Flip 3

Wer allerdings gerne Selfies schießt, der könnte hier das passende Smartphone gefunden haben. Zumindest unter Umständen. Denn die innenliegende 10-MP-Kamera ist eigentlich nicht der Rede wert. Die Qualität ist annehmbar und macht sich bei Videocalls sicher weit besser als jede Webcam, aber für Selbstporträts kennt das Z Flip 3 einen Trick. Ist das Gerät zusammengefaltet, dann kann die Hauptkamera mit der Powertaste aktiviert werden. So ist die Hauptkamera auch gleichzeitig eine Selfiekamera.

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Dabei profitiert man nicht nur von der besseren Qualität der Hauptsensoren, sondern kann für Gruppenselfies auch zum Ultraweitwinkel wechseln. Das kleine Display auf der Außenseite dient dabei als Sucher, kann aber natürlich nicht das gesamte Sichtfeld der Kamera abdecken. Stattdessen zeigt euch Samsung nur den mittleren Teil eurer Aufnahme, also vermutlich den Bereich, in dem ihr euer Gesicht platziert. Wer wirklich viel Wert auf das genaue Framing seiner Selfies legt, der hat hier dann leider das Nachsehen. Allein durch den Qualitätsunterschied ist es aber durchaus zu empfehlen, wenn möglich die Hauptkamera zu verwenden, auch wenn ihr für den richtigen Bildausschnitt etwas mehr herumprobieren müsst.

Keine Nachteule

Wird es dunkel, dann schaltet sich automatisch die Szenen-Optimierung von Samsung ein. So sind die Fotos auch am Abend noch gut ausgeleuchtet und überzeugen mit guter Farbwiedergabe. Details gehen allerdings mit untergehender Sonne immer weiter flöten und auch das Bildrauschen wird immer deutlicher. Auf den ersten Blick habt ihr so gute Fotos, die bei genauerer Betrachtung aber nicht mit anderen Geräten dieser Preisklasse mithalten können.

Um noch etwas mehr Licht aus den Szenen zu kitzeln, könnt ihr auch manuell den Nachtmodus aktivieren. Schattige Bereiche hellen sich hier noch einmal deutlich auf, Farben wirken hier aber ein wenig ausgewaschen im Vergleich zu den sonst so lebendigen Bildern. In diesem Modus ist der Flexmodus immerhin einmal sinnvoll einsetzbar, denn die für längere Belichtungen benötigte Stabilität erreicht man einfach, indem man das Z Flip 3 irgendwo abstellt.

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Warum sich das Galaxy Z Flip 3 (nicht) lohnt

Ein Smartphone für über 1000 Euro, welches weder bei Kamera noch Laufzeit mit Geräten um die 700 Euro mithalten kann? Eigentlich schießt sich das Galaxy Z Flip 3 auf objektiver Ebene schon bei kurzer Betrachtung selbst ins Aus. Aber es bleibt da eine Sache, die mich das Gerät schwer wieder rausrücken lässt: Foldables bleiben einfach cool. Genau auf diesen Faktor scheint sich Samsung zu verlassen und hebt mit dem neuesten Versuch noch einmal die einzigartigen Features eines faltbaren Smartphones hervor.

Das Display auf der Außenseite überzeugt als Sucher für die Kamera, Benachrichtigungszentrale, Musiksteuerung und als Uhr für den schnellen Blick aufs Handy. Und auch das innere Display macht eine gute Figur. Es ist fühlbar stabiler und zumindest ich hatte im normalen Gebrauch keine Angst davor, den Bildschirm zu beschädigen. Das Scharnier läuft butterweich, möglicherweise dringt hier aber über lange Zeit Staub und Schmutz ein, das lässt sich leider erst nach einer sehr viel längeren Testzeit bewerten. Übrigens: Öffnen mit einer Hand bleibt unmöglich. Dafür bräuchte es so viel Schwung, dass ihr eher das Z Flip 3 durch die Gegend schmeißt, als das sich das Handy öffnet.

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Bei der Frage, ob das Galaxy Z Flip 3 zu empfehlen ist oder nicht, kommt es am Ende dann doch auf den Preis an. Das gebotene Feature-Set erinnert ein wenig an ein FE-Modell der Galaxy-S-Serie, welches 2020 für knapp 750 Euro an den Start gegangen ist. Nehmen wir dieses Modell als "Grundpreis" an, dann verlangt Samsung 300 Euro Aufpreis für den faltbaren Aspekt. Wer bereit ist, diese Premium-Gebühr zu zahlen, der bekommt das bisher ausgereifteste Foldable.

Zuletzt noch ein Aufruf an die anderen Handy-Hersteller da draußen: Stellt eure Flip-Konkurrenten vor! Inzwischen ist Samsung in meinen Augen kurz davor, die Kategorie Foldables auch für den Normalnutzer auf den Plan zu rufen. Dadurch erreichen die Südkoreaner einen technischen Fortschritt, der schwer wieder einzuholen ist. Und wie sagt es sich so schön: Konkurrenz belebt das Geschäft. Am Ende kommen für die Verbraucher so nicht nur bessere, sondern auch günstigere Geräte heraus. Samsung Galaxy Z Flip 3 5G im Test: So geht Foldable - CURVED.de (21)

In diesem Artikel

Testwertung: Samsung Galaxy Z Flip 3 5G

Top

  • Günstiger als der Vorgänger
  • Durchdachtes und schickes Design
  • Als kleines Foldable alternativlos
  • Sehr gutes Display

Flop

  • Hoher Preis
  • Schwacher Akku
  • Kamera nur Mittelmaß
Design
Display
Kamera
Performance
Software & Apps
Akku
Preis/Leistungsverhältnis

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Feature Tabelle

  • Betriebssystem

    Android 11

  • Prozessor: Name

    Snapdragon 888

  • Prozessor: Taktung

    Bis zu 2.84 Ghz

  • Prozessor: Anzahl Kerne

    8

  • Speicherkapazität

    128/256 GB

  • Arbeitsspeicher

    8 GB

  • Kamera-Auflösung: Back

    12 (Weitwinkel), 12 (Ultraweitwinkel) Megapixel

  • Kamera-Auflösung: Front

    10 Megapixel

  • Bildschirmdiagonale

    6.7 Zoll

  • Auflösung Höhe

    2640 Pixel

  • Auflösung Breite

    1080 Pixel

  • Grafikchip

    Adreno 660

  • Display Technologie

    Super AMOLED

  • Display Pixeldichte

    426 ppi

  • Feature: Bluetooth

  • Feature: WLAN

  • Feature: NFC

  • Feature: GPS

  • Feature: GPRS/EDGE

  • Feature: UMTS

  • Feature: LTE

  • Feature: Dual-SIM

  • Feature: Fingerabdruckscanner

  • Akkuleistung

    3300 mAh

  • Höhe

    166 mm

  • Breite

    72.2 mm

  • Tiefe

    6.9 mm

  • Gewicht

    183 g

  • Status

    Erhältlich

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Name: Jerrold Considine

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